Die Geschichte des Narrenbund Kakadu Bilfingen e.V.

Im Jahre 1960 wurde der Verein Narrenbund Kakadu Bilfingen e.V. gegründet. Die Anfänge der Bilfinger Fasenacht liegen jedoch viel weiter zurück. Schon in den Jahren zuvor herrschte zur Faschingszeit fröhliches Treiben und einzelne Gruppen von Schülern zogen lärmend und singend durchs Dorf.
Einige beherzte Männer, allen voran Rudi Elsässer, ergriffen die Initiative dieses Treiben in geordnete Bahnen zu lenken. Sie organisierten einen Kinderumzug, der von1949 bis 1959 jedes Jahr durchgeführt wurde.
Den Nachbargemeinden blieb dies nicht verborgen und die Besucherzahlen stiegen ständig an. Die Zahl der Aktiven erhöhte sich ebenfalls. Schon bald gab es eine aus 12 Mädchen bestehenden Prinzengarde,ein Funkenmariechen und einen Zeremonienmeister.
Auch ein Elferrat wurde zusammengestellt. So kam es, dass eine nun recht ansehnliche Mannschaft bei den Maskenbällen der örtlichen Vereine einmarschierte und den Kinderumzug bereicherte. Mit einem närrischen Kasperletheater am Rosenmontag im Kindergarten wurde der Grundstein für den heutigen Kinderfasching gelegt. Aber nicht nur in Bilfingen, sondern auch im Nachbarort Königsbach verbreitete die Narrenschar Frohsinn und gute Laune.
Nachdem die Aktivitäten der Fasenachter immer größeren Anklang gefundenhatten, beschloss man, in den Jahren 1959/60 zum ersten Mal eine Probekampagne mit einem großen “Bunten Abend” zu starten.
Rudi Elsässer präsentierte im Saal des Gasthauses “Krone” das erste Prinzenpaar: Ewald l. und Ellen l. Der vom Musikverein begleitete Bunte Abend mit Sketchen und Büttenreden war ein gelungener Einstand, dem am Faschingssonntag der erste große Umzug folgte, welcher am Dienstag mit Erfolg wiederholt wurde.
Bei einem Ausflug im Sommer 1960 fassten die Akteure in der Bar ”Zum Kakadu ” in Ötigheim den Entschluss, endlich einen Verein zu gründen. Man einigte sich auf den Namen “Kakadu ” und reichte einen Antrag zur Gründung des Vereins beim Amtsgericht Pforzheimein. Am12.Nov. 1960 fand im Gasthaus zur “Sonne” in Bilfingen die Gründungsversammlung statt. Eine 6 Punkte umfassende Satzung wurde erstellt und von 43 Mitgliedern angenommen. Die Aufgabe des Narrenbund Kakadu war und ist laut dieser Satzung die Pflege, Förderung und Erhaltung der karnevalistischen Sitten und Bräuche in Bilfingen. Die Wahl der ersten Verwaltung ergab folgende Zusammensetzung:
 
In einem Schreiben vom 8.12.1960 bestätigte das Amtsgericht Pforzheim die Eintragung ins Vereinsregister.
Die Mitglieder waren ständig bemüht, die Aktivitäten des Vereins auszudehnen. Die Programme bei den mittlerweile zwei Bunten Abenden wurden immer umfangreicher. Der Kreis der Aktiven vergrößerte sich ebenfalls. Denn hatten noch in der Anfangszeit in erster Linie die Gründungsmitglieder die Bunten Abende gestaltet, so gesellten sich nun immer mehr Nachwuchskünstler dazu, die ihr Glück auf der Kakadu-Bühne versuchten. Ebenso wie die Programme wurden auch die Umzüge länger und attraktiver.
Für das Outfit der Aktiven sorgten Herta Bechthold und Friedrich Roth. Frau Bechthold entwarf die ersten Elferrats-Kappen sowie die Kostüme für Prinzengarden und Funkenmariechen. Schneidermeister Roth übernahm die Ausstattung der Prinzen und die Herstellung der Elferrats-Uniformen in den Vereinsfarben Blau und Weiß. Im Laufe der Jahre konnte der Narrenbund Kakadu immer mehr Menschen für die Fasenacht begeistern. So kam es, dass der Verein im Jahre 1968 bereits 100 Mitglieder zählte.
Am 30.5.1970 übergab Rudi Elsässer das Amt des Präsidenten an seinen Nachfolger Franz Roth. Er war derjenige, der beim Bunten Abend zum 11.11.1972 die Gäste zum letzten Mal im Kronensaal begrüßte.
Die Gemeinde hatte mittlerweile den Bau der neuen Turn- und Festhalle abgeschlossen, in die der Narrenbund Kakadu im Januar 1973 einzog.
Mit der ersten Prunksitzung wurde ein gelungener Einstand gefeiert. Der Umzug brachte jedoch eine Menge Arbeit mit sich. Eine große Halle musste nun geschmückt werden und neue Tontechnik war erforderlich. Mit der Unterstützung einiger Bilfinger Firmen konnte aber auch diese Aufgabe bewältigt werden.
Auffallend bei der Dekoration waren und sind die Bilderserien an den Hallenwänden, welche von Reinhard und Klaus Vögele in den Kampagnen 73/74 und 75/76 entworfen und gemalt wurden. Sie zeigen Szenen aus “Asterix und Obelix” sowie Motive aus “1001 Nacht” und schmückten noch bis vor Kurzem die Halle während der Faschingszeit.
Bei der Generalversammlung 1978 wurde Karl Ohnmacht zum neuen Präsidenten und Franz Roth zum Ehrenpräsidenten ernannt. Im selben Jahr übernahm Werner Bechthold die Aufgaben des Hofschneiders.
Dank des großen Einsatzes der Mitglieder wuchs das Ansehen des Narrenbund Kakadu. Die Aktiven machten es sich zur Aufgabe, den Verein auch über dieGrenzen von Bilfingen hinaus bekannt werden zu lassen. Die Gardemädchen vertraten den Narrenbund bei Gardetanzturnieren und andere Akteure nahmen einige Male bei der Enzkreis-Narrenparade teil. Solche Auftritte trugen mit dazu bei, dass sich die Besucherzahlen bei den Faschingsveranstaltungen in Bilfingen ständig erhöhten. Als Wolfgang Roth im Jahre 1986 das Präsidentenamt übernahm, hatte sich der Verein schon längst etabliert. Der Narrenbund Kakadu zählt im Jubiläumsjahr 1993 genau 191 Mitglieder.
Neben dem Präsidium repräsentieren 3 Prinzengarden, das Komitee, der Elferrat und die jeweils amtierenden Prinzenpaare den Verein. Hinzu kommt eine stattliche Anzahl Aktiver, die durch ihr Engagement immer wieder zum Gelingen der zahlreichen Veranstaltungen beitragen. Dank der umfangreichen Jugendarbeit braucht sich der Verein auch um den Nachwuchs nicht zu sorgen.
Dies alles lässt die Verantwortlichen mit großer Zuversicht in die Zukunft blicken.
Der Narrenbund Kakadu wird auch weiterhin bestrebt sein, das karnevalistische Brauchtum in der Faschingshochburg Bilfingen zu pflegen und zu fördern.
 
 
 

Ehrenmitglieder
 
 

Aydt, Jürgen
Aydt, Renate
Aydt, Ursula
Aydt, Walter
Bechtold, Werner*
Beckmann, Hermann*
Beierlein, Rita
Elsässer, Rudi*
Fuchs, Bernd
Fuchs, Regina
Frei, Franz*
Frei, Rosa*
Frey, Udo
Fritz, Achim
Fritz, Bärbel
Griguscheidt, Jutta
Haberstroh, Wolfgang
Lamprecht, Ewald
Lamprecht, Achim
Müller, Herbert*
Ohnmacht, Maria
Pfeffinger Horst
Pfeffinger, Renate
Pucher, Ernst*
Roth, Hedwig*
Roth, Manfred
Roth, Maria
Roth, Wolfgang (Ehrenpräsident)
Sandner, Hubert
 
*verstorben


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